Ruhiger werden
Nur mehr ein paar wenige Stunden bis Heiligabend. Anders gesagt: noch 2x schlafen, dann kommt das Christkind. Oder aus Pinklfrau-Sicht: Morgen noch der traditionelle, geliebte „Graz-Tag“ mit Herzensfreunden und dann wird es still. Auch in Pinklhausen.
Stille
Ich hab mich gerade gefragt, ob es diese „Stille“ wirklich gibt. Zu Weihnachten. In der Adventzeit. In einer Familie. In einer Beziehung. In mir. Und ich hab mich gefragt, wie sehr ich Stille lebe … zulasse … annehme … damit umgehen kann. Ich verziehe schmunzelnd meinen Mund, während ich diese Worte in die Tastatur klopfe.
Im Hintergrund trällert irgendwer irgendein Weihnachtslied. Die 120 Jahre alte Standuhr von meiner Oma tick-tackt gleichmäßig vor sich hin und macht bestimmt bald wieder laut dong-dong-dong. Sonst ist es ruhig. Die beiden Pinklhunde schlafen. Das Töchterchen ist mit ihrem Lieblingsbuben in Wien, Pinklmann spielt irgendwo Weihnachtslieder und ich bin allein. Genieße die Ruhe. Bin ganz bei mir. Ganz in mir.
Allein – da steckt so viel drinnen
Ich mag die Spielerei mit Wörtern. Auch mit dem Wort „allein“. Da ist das „all eins sein“ versteckt. Auch das „all in one“ und „alone“. Dieses „bei sich sein“ und sich nicht im Außen suchen und finden müssen. Einfach mit sich sein. Ohne Arbeit. Ohne Ablenkung. Ohne Auftrag. Einfach nur eins sein – also ganz sein. Sich selbst als Nummer Eins sehen. Nicht egoistisch gemeint – eigentlich… Ich erinnere mich an Tage – in meiner Zeit vor der bewusst gelebten Achtsamkeit – in der ich nur ganz schwer allein sein konnte. Mir Arbeit als unsichtbaren Freund an die Seite geholt habe. Weil ich es mit mir selbst nicht so gut ausgehalten habe. Weil mein Affe Husch mir vorgegaukelt hat, dass ich nicht vollständig sei. Und ich hab es geglaubt. Hab mich dem Gedankenangebot von meinem Monkey Mind untergeordnet. Mich in ein Arbeitstier verwandelt und mich nur im „Tun-Modus“ als ganz empfunden… Beängstigend und erschreckend. Hmmm….
All in one
Eigentlich arg. Das Wort Egoismus war für mich lange ein negativ besetztes Wort. Hab es mit „Eigeninteresse“ und „Eigennützigkeit“ besetzt. Vielleicht auch deshalb, weil ich immer wieder an Menschen geraten bin, die den Egoismus im Negativen (aus-)gelebt haben. Im letzten Jahr habe ich eine völlig andere Erfahrung gemacht. Denn ich habe das Wort Egoismus für mich persönlich mit „Eigenliebe“ und „Selbstliebe“ neu besetzt. Ich habe mich, mein Sein, mein Können, mein Inneres, meinen Auftrag, mein Wissen, meine Lebendigkeit und mein Bewusstsein an erste Stelle gesetzt. Ganz egoistisch. Nicht meine Bedürfnisse, sondern mein Inneres, das sich im Außen vervielfältigt … Und ich habe gelernt in mich hinein zu lauschen. Aus der Stille in mir zu schöpfen. Die leise Pinklfrau-Zeit, in der ich sitze, schweige, atme, ein Gefäß auf dem Kopf balanciere und dabei meditiere … und die Achtsamkeit als Bewusstseinsquelle nutze. Ganz egoistisch … um „ohne alles“ zu sein … und dabei „all in one-heit“ zu erfahren …
Stille – ein großartiges Wort
Bildquelle: Andrea Hilberger