Paradigmenwechsel erbeten!

Es war scho imma so

Pinklfrau denkt nach. Schon wieder. Das tut sie in letzter Zeit oft. Sehr oft sogar. Hmmm? Ob es daran liegt, dass sie die Zeit, die ihr nun von wem oder was auch immer „geschenkt“ wurde – über das „GESCHENK“ reden wir ein anderes Mal – intensiv für ihre Studentinnen und Studenten nutzt? Oder weil sie sich mit ihrer Masterthesis auseinandersetzt? Oder weil sie nach der Meditation so Gedankenblitze hat, die an manchen Tagen in ein innerliches Hirnfeuerwerk übergehen?! Ach … was auch immer der Grund ist. Fakt ist: Es braucht einen Paradigmenwechsel.

Parawasbittesehr?!

Ein Paradigma ist eine grundsätzliche Denkweise. Das Wort entstammt dem griechischen παράδειγμα parádeigma. Übersetzt bedeutet es „Beispiel“, „Vorbild“, „Muster“ oder „Abgrenzung“, „Erklärungsmodell“, „Vorurteil“; auch „Weltsicht“ oder „Weltanschauung“. (hochgeladen, 19.03.2020, https://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma)

Nun, meine Weltanschauung war bis zu dem Zeitpunkt meines 1. Lebenstiefpunktes, auch eine andere. Durch diesen Einschnitt hab ich mich mit mir selbst auseinandergesetzt. Also, ich hab damit angefangen. Mit dem ICH setze ich mich mit mir selbst aus-ein-an-der. Eine ziemliche Aufgabe. Von leicht kann nicht ansatzweise die Rede sein… jedenfalls bin ich mittendrin … in diesem Prozess. Eine Zeit lang war ich ja der Meinung, dass ich mich schon recht gut zerlegt und wieder zusammengebaut hatte. Ich dachte, mich schon gut „abgrenzen“ zu können. Mich an Vorbildern zu orientieren und teilweise selbst eines zu sein… Ich dachte, ich hätte mich gefunden.

Und dann hat es bummzackpatsch gemacht! Lautstark. Ich hab die Säulen der Achtsamkeit kennengelernt. Um meine Gefühle als Bild sichtbar zu machen, beschreib ich jetzt mal, wie sich die Pinklfrau in diesem Moment (natürlich schau ich nicht so aus! Niemals!!!) vorgekommen ist: Unmögliche Frisur, unfertig ausgewickelt, in zu großen Schuhen, mit zu kurzen Hosen, furchtbarer Unterwäsche und nicht optimal sitzenden Kleidern auf dem Catwalk posend. Schuhe, Handtasche, Schmuck nicht aufeinander abgestimmt… OMG! So würde ich NIE außer Haus gehen, das ist klar! Und dennoch. So stand ich da. In diesem Moment. So hab ich mich gefühlt. In genau diesem Augenblick. Unfertig. Falsch. Nicht richtig. Fehlerbesetzt. Wertlos. Nichts wissend.

Und doch bemerkte ich: Da kommt ein Paradigmenwechsel auf mich zu. Wenn ich mich darauf einlassen würde. Ich war mir nicht sicher, ob ich DAS mögen oder verachten sollte. Ich wusste es nicht. In diesem Moment. Aber ich hab gespürt: Da muss ich hin, wenn ich ICH werden möchte.

Bewusst werden

Und selbstverständlich hab ich gleich mal mit den größten Fehlern begonnen. Ich hab die vermeintliche Pinklfrau bewertet, weil sie so unmöglich aussah. (Also die gedanklich-gefühlt Erschaffene.) Und als nächstes hab ich die Ungeduld-App heruntergeladen und wollte die Pinklfrau als Beauty-Queen sehen und spüren. Na GsD bin ich im alten Trott stecken geblieben und hab als Pinklfrau alle und alles um mich herum mit Misstrauen begutachtet. (Eigentlich müsst das korrekte Wort be-schlecht-achtet heißen, oder?!) Nun, von da an wusste ich: Ab JETZT erzwinge ich ES. Es MUSS anders werden. „MUSS!!“, hat die gedanklich-gefühlte Pinklfrau geschrieen. MUSS! Und somit ignorierte ich alles Eigenwillige an dieser komischen Schreckgestalt. Obwohl … Der nächste Gedanke kam prompt: Vielleicht sollte ich zumindest an der Schreckgestalt festhalten?! Frei nach dem Motto: Besser ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach. Wenn man die Haare schön macht, dann… ?! Hmmmm. Wollte ich das wirklich? Oder sollte ich mir und der Kopf-Gefühl-Pinklfrau eine Chance geben und sie neu kreieren?!

Über 7 Säulen musst du gehen…

Wie die Sache ausgegangen ist mit der Pinklfrau und den sieben Säulen der Achtsamkeit? Ich verrate es euch! Gut ist es ausgegangen und es geht immer noch! Denn ich – die innere Pinklfrau und die äußere Pinklfrau – haben gelernt, dass es sich leichter lebt, wenn man versucht, die sieben Achtsamkeitssäulen nach Jon Kabat-Zinn in sein Leben zu integrieren 🙂

  1. Nicht Urteilen: Sich selbst (und andere) nach Möglichkeit nicht bewerten und verurteilen. So wie es jetzt gerade ist, so ist es. Und wenn ein Fehler passiert – auch ok! Fehler sind Helfer und Helfer kann ich immer gut gebrauchen!
  2. Geduld: Also ich bin immer noch auf der Suche nach einer Geduld-App ;-), aber ich hab schon was erkannt: Darennen tut ma nix im Leben! Es kommt nix schneller, selbst, wenn ich es noch so sehr will. Alles braucht seine Zeit. Und ein Brot ist auch nur dann gut, wenn ich dem Teig genug Zeit zum Rasten und dann zum Backen gebe!
  3. Anfängergeist: Wie ein kleines Kind, das gerade das Gehen erlernt, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen – das ist es. Immer wieder neu auf eine Sache schauen, die ich mache. Raus aus dem Autopilot-Modus und rein ins wahre Leben. Das war es, was ich gelernt hab. Ich will es er-leben. Spüren. Mitten drin sein, anstatt nur vielleicht dabei sein!
  4. Vertrauen: Auf mich, auf mein Umfeld, auf das Leben zu vertrauen. Hmmm. Das ist nicht immer leicht. Aber wenn’s ganz hart wird, dann denke ich daran zurück, dass wir alle im Bauch unserer Mutter auf sie vertraut haben. Ihr vertrauen konnten und „heil aus dem Schlamassel“ rauskamen 😉 Also, wenn ich da schon gut versorgt war, dann bin ich es jetzt auch!
  5. Nicht Erzwingen: Das geht für mich auch ein wenig mit der Geduld einher. Es sein lassen. Das Problem nicht zum Zwang werden lassen. Sich selbst und andere nicht in die Mangel – in die Zwingen pressen. Es nutzt nix! Weil manches muss man halt aussitzen – hat mein Großvater schon gesagt.
  6. Akzeptanz: Das Gegenteil von Ignoranz. Es annehmen – aus freien Stücken heraus. Nicht, weil es von mir erwartet wird, sondern weil ICH mich dafür öffne. Es annehmen, wie es ist … dass es ist … auch wenn ich nicht mag, wie es ist … Klingt leichter als es ist 😉
  7. Loslassen: Ach, das Loslassen war eine der besonderen Hürden für die schrullige Kopf-Gefühl-Pinklfrau. So gerne hab ich mich an und in meinen Denkideen verkrampft festgehalten und verstrickt. Bis ich einen Krampf im Daumengelenk hatte. Und unter Schmerzen hab ich gejammert: „Ich kann doch nicht loslassen! Was, wenn ich loslasse? Wohin falle ich dann?“ Irgendwann ging mir die Kraft aus. Mir und der Pinklfrau. Und wir beide haben losgelassen.

Bummzackpatsch!

Mit einem nochmaligen Karacho war das Leben ein anderes. Die Pinklfrau wurde langsam zu der, die sie jetzt ist. Sie hat sich gehäutet. Wie eine Schlischla (ähhh, ich mag keine Schlangen, darum sind das bei mir Schlischlas). Ich habe mich mir gestellt. Ich hab mich paradogmatisiert und ich wurde auf eine bezaubernde Weise vom Leben paradogmatisiert. Zackbummpatsch! Ich finde Beispiele und gebe sie. Patschzackbumm! Ich achte Vorbilder und bin ganz bewusst Vorbild. Zackpatschbumm! Ich grenze ab und nutze Abgrenzung. Bummplatschzack! Und ja: Ich versuche Erklärungsmodelle zu geben und zu sein. Platzbummzack! Will zu einer Änderung der alten Weltanschauungen beitragen. Einen Paradigmenwechsel mit meinen Möglichkeiten einleiten. Schritt für Schritt. In Ruhe und mit Besonnenheit. Mit Worten. Und Bildern, die ich in Köpfe zaubere…

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/rot-dunkel-architektur-warenhaus-3354584/