Kleine Zetterl in der Unterwäsche

Es war einmal ein kleines Mädchen, das hatte einige unangenehme Erfahrungen in seinem bisherigen Leben gemacht. Es war überzeugt: Das hab mir selbst eingebrockt. Ich bin daran schuld. Mein Verhalten erfordert solche Reaktionen von außen.

Wäre ich bloß braver, netter, schneller, klüger, angepasster, liebevoller, toleranter gewesen. Dann, ja, dann würde man mir zuhören. Mich nicht übersehen. Auf mein Wort zählen. Mir mehr zutrauen. Mich um Rat fragen. Mich nicht meiden. Ich wäre beliebt. Dann wäre ich jemand viel Besseres.

Ja, so dachte das Mädchen über sich

Nicht unbedingt positiv, oder?! Wie wird sich diese Mädchen weiterentwickelt haben über all die Jahre? Ob es die große Checkerin wurde, die mit einem Lächeln im Gesicht die Schularbeiten schrieb? Voller Selbstvertrauen sprühte? Sicherheit als Anker immer bei sich trug? Ob sie mit Leichtigkeit die Matura absolvierte? Aus einer Wörterschatztruhe neue Zauberkreationen holte, wann immer es nötig war. Ob sie Spaß am Leben hatte? Ihrem Freund sagen konnte, was sie wirklich wollte? Zum Mittagessen? Zum Trinken? Im Urlaub? Im Bett? Ob sie später als Mutter ihrem Kind Liebe und Selbstvertrauen und Eigenverantwortung weitergeben konnte?!

Überlebensstrategien in Muttermilch

Wahrscheinlich spazierte die Mama unseres Mädchens auch nicht immer auf Sonnenscheinundregenbogenstraßen durchs Leben. Sie hatte bestimmt auch die eine oder andere Dailybusinessherausforderung, der sie sich stellen musste. Und sie hatte nicht unbedingt eine Vielzahl an Neueundglitzernd(über-)lebensstrategien für Schei*momente im Handgepäck. Blöd aber auch! Und die Mama der Mama des kleinen Mädchens – wie war wohl ihr Leben?! Ziemlich sicher eher dunkelgrau und bewölkt…

Was das kleine Mädchen nicht wusste, war Folgendes: Als Mama geben wir unseren Kindern mit, wie wir das Leben sehen. Was wir darüber glauben. Wie wir es erleben. Wir erklären ihnen was sich gehört. Wir prägen sie damit. Schenken ihnen die ersten Glaubenssätze quasi mit der Muttermilch.

Wie es sich gehört

Schon beim Stillen zeigen wir den kleinen Menschen, was und wer uns wichtig ist. Wir geben über die Muttermilch nicht nur wertvolle Nährstoffe, sondern auch Nähe, Urvertrauen, Hingabe, Liebe und Zeitmanagement mit.

Stillen – für den anderen bedingungslos da sein. Ihm alles geben. Das Beste. Ganz nah sein. Ohne Handy. Ohne Internet. Analog. Datenübertragung auf Mamababyisch. Von Haut zu Haut. Herz an Herz. Mund an Brust. Mund zu Ohr. Dem kleinen Mädchen (oder Buben) sagen, wie wunderbar es ist, dass es sich für ein Sichausprobierenhierauferden entschieden hat. Wie sehr man dem Leben vertraut. Sich selbst vertraut, dass alles schaffbar ist. Wir sagen ihnen in diesem wunderbaren Austausch alles. Und das Kind hört, was sich gehört…

Aus der Fülle schöpfen

Das kleine Mädchen aus unserer Geschichte hatte vielleicht eine Mama, die sich überfordert gefühlt hat. Die ohne Partner war. Ohne Job. Voll im Studium. Mitten im Hausbau war. Die viele Dunkelgrautage erlebt hatte und den Sonnenschein nur aus Erzählungen kannte. Sie war im Mangel gefangen. Wie sollte sie mit ihrem Kind Sonnenscheinundregenbogenstraßen befahren, die zur Fülle führten? Wie sollte das alte Muster durchbrochen werden? Wie sollte diese Mama (Selbst-)Vertrauen, Mut, Liebe, Eigenverantwortung, Klarheit und vieles mehr ihrem Mädchen mitgeben? Wie um alles in der Welt?

Bitte ändern! Jetzt!

Die Mama unseres kleinen Mädchens dachte immer: „Es weiß ja wirklich jeder, dass ich die Arsc*karte gezogen hab.“ Es war, als hätte sie ein Brett am Hirn, auf dem zu lesen war: Ich kann nix. Ich bin wertlos. Überhöre mich. Ignoriere mich. Lec* mich am Arsc*. Nimm mir alles. Ich habe deine Liebe nicht verdient. Und: JA, in meinem Leben gehört es sich so.“ Und alle Menschen zeigten ihr immer wieder, dass sie das Schild auf ihrer Stirn gut lesen konnten. Ein Teufelskreis, aus dem die Mama nicht rauszukommen schien.

Was strahlst du aus?

Eines Tages kam eine Zauberin in das Leben des kleinen Mädchens und deren Mutter. Sie gab den beiden ein Zauberglas mit kleinen Zettelchen, die gefaltet waren und sie sagte:

„Ihr habt mich gerufen. Mit euren Tränen. Euren Wünschen. Eurem Wunsch nach Veränderung und Entwicklung. Ihr habt um Hilfe gebeten – hier bin ich!

Ich habe für euch das Wunscherfüllungsstrahleglas mit. Auf jedem Zettel steht eine andere Eigenschaft, die dich zu der macht, die du in Wahrheit bist und wie du gedacht bist. Vor vielen Jahren, eigentlich seit vielen Generationen, haben Frauen vor euch Umleitungen wählen müssen und dabei ihren wahren Weg und die Fülle in ihnen aus den Augen verloren. Sie haben sich in den Entwicklungsverwirrungen verirrt. Konnten nie innehalten. Konnten nicht zu sich selbst finden. Ihr beide habt es in der Hand ALLES zu verändern.

Hört gut zu: Setzt euch jeden Tag für zehn Minuten still hin. Atmet. Schickt euch selbst liebevolle Gedanken. Schickt euch selbst liebevolle Sätze. Schickt dem anderen Gedanken und Wünsche voller Fülle. Schickt allen anderen Menschen, die ihr liebt, Metta. Ja, so heißt das. Liebevolle Gedanken, Worte der Güte, Sätze voller Vertrauen und guter Wünsche. Schickt diese Metta auch jenen, die ihr nicht so gerne mögt. Und zieht jede Woche einen neuen Zettel aus dem Wunscherfüllungsstrahleglas. Macht ihn auf. Lest ihn. Und steckt ihn dann zusammengefaltet in euren BH oder in eure Hosentasche. Tragt es bei euch, dieses Zauberzettelchen. Nah eures Herzens. Und sagt euch immer wieder das Wort auf dem Zettelchen als Mantra vor: Ich bin großartig. Eine Woche lang. Dann zieht einen neuen Zauberpost. Tauscht die Zettelchen aus, und erweitert euer Mantra um das nächste Wort. Macht es solange, bis das Wunscherfüllungsstrahleglas leer ist.“

Only you can make it happen!

Das kleine Mädchen und die Mutter machten, was ihnen gesagt wurde. Sie saßen zu zweit in Stille, schickten Metta, erfuhren Liebe aus dem Außen, begannen zu strahlen, fanden neue Freunde, konnten auf die Wörterschatztruhe zugreifen, fuhren auf den Sonnenscheinundregenbogenstraßen neue Wege und weil sie so viel von der Fülle hatten, verschenkten aus ihrem nie leer werdenden Wunscherfüllungsstrahleglas positive Eigenschaften an andere Mamas und Töchter und an Väter und Söhne. Was dann passierte? Na, was wohl?! Ein großartiges … einfühlsames … verrücktes … glaubhaftes … bedingungsloses … achtsames … neuartiges … vertrauenswürdiges … liebevolles … zauberhaftes MITEINANDER – LIEBEN – LEBEN.

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