Neue Wege
Da ist ein Gefühl, das ich nicht wirklich beschreiben kann… wohl eher ein Konglomerat aus vielen Gefühlsbausteinen … und das macht es so schwierig, es in einem Wort zusammenzufassen … ich fühle mich traurigstolzglücklichaufgeregtentzücktverrücktbeschenktalleininspiriertnachdenklich … hmmm… ich glaub, da ist noch was versteckt … mal sehen, ob es sich zeigt …
Ein Stück weit des Weges
Da gibt es eine Frau, die mich ein Stück weit meines Weges auf eine ganz spezielle Art und Weise begleitet hat. Sie hat mich inspiriert. An der Hand genommen. Ins Boot geholt. In die Welt hinausgeschickt. Mir Aufträge umgehängt. Mich gefordert. Hilfestellung geleistet. Mit mir gelacht. Mit mir geweint. Mich geschubst. Mich versorgt. Mich um Rat gefragt und mir zugehört. Oft waren wir einer Meinung. Aber nicht immer. Und dennoch – das tat nie etwas zur Sache. Wir kennen einander seit 2009, glaub ich. Ich hab das Zeitgefühl verloren … weil es auch so egal ist.
Verständnis
Ein Wort, eine Haltung und manchmal nur ein Blick, der Verständnis ausgedrückt hat – etwas das ich bei ihr immer wieder erfahren habe. Egal, ob ich damals aus meinem Direktorinnennähkästchen erzählte – sie verstand. Oder von meinen Student*innen – sie nickte. Oder über meine Familie mit ihr plauderte – sie lachte und freute sich mit. Oder wenn ich sie in meine Pläne einweihte – sie fieberte mit und dachte auch quer. Und als ich dann der Pädagogischen Hochschule dienstzugewiesen wurde – da freute sie sich so richtig mit. Und dass ich mit ihrer Tochter gemeinsam studiere und wir das genialste Studium ausgewählt haben, das es für uns 2 gibt – da wurde sie leise. Ich glaube, es war ganz tiefe Freude, Stolz und Dankbarkeit, weil das Leben so spielt, wie es spielt.
Ein Team sein
Für die Bezeichnung Team gibt es ja diese blöde „Übersetzung“ Toll.Ein.Anderer.Macht´s … Mir ihr war das nicht so. Da war die Zusammenarbeit geprägt von Leichtigkeit und dem Wissen, wer was kann und wie es in Kombination am besten umsetzbar ist. OMG – was haben wir bei Seminaren in Baja geschwitzt – auf der stundenlangen Autofahrt nachgedacht und neue Designs entworfen – über laute Zugfahrer neben uns auf dem Weg ins Ländle Blicke ausgetauscht und sensationelle Doppelconferencen bei Seminaren und Workshops gehalten. Mit einem Buddy an deiner Seite funktioniert alles einfach. Und man glaubt, dass es nie enden wird…
Loslassen
Und irgendwann kommt der Punkt, an dem man weiß, jetzt ist da wieder mal eine Weiche und die Weiche wurde umgestellt. Der Zug wird abgekoppelt – nicht gleich, aber es wird sein. Und man beginnt nachzudenken. Und man will es nicht. Man hätte gerne, dass alles so bleibt, wie es ist. Weil man es ge-wohnt ist. Weil man sich in dieser Wohn-ung eingerichtet hat – man weiß, wie der andere tickt, was geht, was gebraucht wird, wo es steht… Und die Weiche kommt immer näher. Und man denkt sich: Kein Thema – alles logisch. Klar nachvollziehbar. Da wird nichts anders werden. Und du spürst, dass der vordere Teil des Zuges schon über die Weiche gefahren ist. Und dass man selbst im hinteren Teil sitzt. Im Teil, der eine andere Richtung einschlägt… Und dann kommt das Gefühl hoch.
Dankbarkeit
Das Gefühl der Dankbarkeit, weil uns die Wege an irgendeiner Weiche zusammengeführt haben. Damals. 2009 oder so. In einem Seminar. Und dann später bei einer Tagung. Und dass wir mutig und verrückt waren und uns aufeinander eingelassen haben. Einfach so. Weil es das Gefühl erlaubt hat. Weil es das Leben so vorgesehen hat. Welch ein Geschenk!
Volle Fahrt
Ja, nach so vielen Jahren darf es auch mal Veränderung geben. Ich verstehe dich! ICH verstehe dich wirklich! Denn ich BIN Veränderung. Un-ent-wegt. Und du, du hast das immer verstanden. Hast gesagt: Tu es. Hab Freude daran. Lass mich an deinem Wissen teilhaben. Und bereue nichts.
Ich sage dir heute: Gut so, dass die Weichen umgestellt wurden! Du hast wunderbare Arbeit geleistet, dem System deinen Stempel aufgedrückt – in Form von Klarheit, Menschlichkeit und Souveränität. Dein Einsatz für die Sache ist unbezahlbar und ich danke dir dafür. Vieles wäre nicht so, wie es jetzt ist! Und dass vieles sich so entwickelt hat – das ist dein Verdienst und trägt deine Handschrift. Du hast die Basis gelegt!
Danke dafür! Und jetzt – schalte nochmal runter – wirklich! – und fahre im Ausfahrbahnhof nur mit 30km/h. Danach kannst du raufschalten und wieder mit voller Fahrt dein Wissen und dich an die Menschen weitergeben.
…meiner Freundin Elisabeth gewidmet…
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