Der Brunnen


Revue passieren

Heute hab ich die letzten Tage und Wochen Revue passieren lassen und bin bei einem Erlebnis hängen geblieben. Also, wenn mich da jemand gesehen hätte … na bravo!

Ein Angebot der besonderen Art

Vor ca. zwei Wochen hab ich ein Angebot bekommen, mich dem ich nicht im entferntesten gerechnet hätte. Ein Angebot, das mich zutiefst berührt hat. Ein Angebot, der besonderen Art. Ich wurde eingeladen einen (oder mehrere) Beiträge für Radio Klassik Stephansdom einzusprechen. 3 Minuten Innehalten – eine wunderschöne Initiative der Achtsamkeits-Akademie Wien. Was für eine Ehre! Pinklfrau darf sich einbringen – wow!!!

Radio Klassik Stephansdom

Ein Luftsprung. Ein Grinsen. Eine Hand aufs Herz. Atmen. Augen zu. Möge ich einen Beitrag leisten können und in mir ruhig sein. Möge ich die richtigen Worte, Gedanken, Geschichten, Gedichte finden. Möge ich dieses Geschenk annehmen und das Beste daraus machen. Möge ich Geduld mit mir haben. Möge ich erkennen, wie gut es das Leben mit mir – auch in dieser Zeit – meint. Möge ich mit dem Pinklmann etwas Neues kreieren. Mögen ich mit ihm gut zusammenarbeiten können. Möge ich mich unter seinen Anweisungen sicher fühlen.

Warum der Pinkmann da eine Rolle spielt?

Weil wir zwei beschlossen haben, gemeinsame Sache zu machen. Also war ich für den Text zuständig (weil reden kann ich eh – manchmal auch zu viel oder zu schnell, aber DAS kann ich) und er hat die Aufgabe übernommen, das Ganze mit seinem unglaublichen Talent musikalisch zu unterstreichen (weil DAS kann er halt in einer Art und Weise wie sonst niemand). Gesagt – getan. Naja. Fast. Halt. Eh. Naja. Hmmmmm….

Zuerst mal Texte gesucht. Gefunden. Andere gesucht. Gefunden. Neue Texte geschrieben. Eigene Gedanken gemacht. Verworfen. Nochmals aus dem Rundordner geholt und dem Pinklhund wieder weggenommen. (Die Grete hat wirklich gedacht sie kann mit meinem „Gedankenpapier“ spielen. Also wirklich!?!) Gedanken umformuliert.

Ich muss ja nicht singen – puhhh!

Kurz hatte ich dann einen Flashback, als ich vor dem Mirko stand und der Pinklmann hinter dem Klavier und seinem Mac. Da ist mir kurz heiß geworden. Aber eh nur kurz, weil mir eingefallen ist, dass ich nicht singen muss, sondern „nur“ einen Text einsprechen. Na dann, das wird ja wohl kein Thema sein, oder?!

Das rote Licht blinkt

Und auf einmal ist es mir eingeschossen. Plötzlich hat sich wieder mein Perfektionist gezeigt und einen Strip der besonderen Art hingelegt. Mit einem Schlag wurde mir klar, mit wem ich da in einer Reihe stehen werden. Auf der Website von Radio Stephansdom. Mit welchen Achtsamkeitsgrößen ich mich zeigen darf. Auf Augenhöhe präsentiert werde. WOW – Ich hab die Hose voll!!! Was, wenn ich das nicht kann? Was, wenn ich mich blamiere? Was, wenn…

Und dann ist es losgegangen…

Alarm- und Antriebssystem haben gezeigt, was sie loshaben: Schweißhände, Herzklopfen, meine Stimme hat sich überschlagen, Wörter sind vor meinen Augen verschwommen, der Bauch hat zu rumoren begonnen, der Rücken glich einem Panzerschild. Das ganze Programm. Zuerst herrschte Verwirrung. Dann Ratlosigkeit und schlussendlich konnte ich lachen. In dem Moment als die Worte meines Pinklmannes, die vom Joe, bei mir angekommen sind:

„Probiers mal mit atmen und Kopf leeren.“

Na geh … ned wirklich, oder?! Jetzt echt?!? Ich hab’s nicht glauben können… ER sagt zu mir: „Kopf leeren und atmen!“  ?!?  Die Pinklfrau hat es halt gemacht. Weil sie ihm vertraut. Weil sie immer das macht, was er sagt.  (Ähhhhm, nicht immer, aber oft halt – psst, bitte nicht verraten!)

Ich hab’s mit einem A.L.I.  probiert

Anhalten. Lächeln. Innehalten. Also hab ich mich hüftbreit hingestellt, mir eine Klangschale auf den Kopf gestellt (um in der Haltung zu bleiben), die Schultern fallengelassen, das Kinn entspannt, die Hände auf meinen Bauch und mein Herz gelegt, die Aufmerksamkeit im Atem verankert und mich gesammelt. Was soll ich sagen? Wir haben schlussendlich eine Handvoll unterschiedlicher Beiträge aufgenommen – und ich hab sie im Großen und Ganzen als One-Take eingesprochen. Was für ein Spaß. Welche Bereicherung. Wie stimmig. Auch das Arbeiten mit meinem Pinklmann.

Das Ergebnis kann sich hören lassen

Ein Beitrag ist schon ausgestrahlt worden. Es ist eine Geschichte von einem Mönch und einem Mädchen. Der Brunnen. Diese alte ZEN-Geschichte handelt davon, wie wichtig es ist ruhig zu werden… In Zeiten wie diesen noch wichtiger als sonst! Es ist mir eine Ehre einen so wertvollen Beitrag leisten zu dürfen. Danke!

Der Brunnen – eine Zen-Geschichte (eingesprochen von Claudia, Musik von Joe Pinkl)

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/architektur-brunnen-draussen-dunkel-261278/



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